„Nach meiner Ausbildung 2006 konnte ich es kaum abwarten zu Hause einzusteigen. Unsere Weinbergsfläche war gewachsen, Arbeit gab es mehr als genug und Ideen hatte ich auch. Bei Daniel Wagner (Weingut Wagner-Stempel) in Rheinhessen hatte ich viel über Riesling und Spontangärung gelernt. Mit viel Vertrauen in unsere Weinberge und in die Qualität der geernteten Trauben, ließ ich auch unsere Moste spontan vergären und legte sie in traditionelle, große Holzfässer. Dann dachte ich mir, was beim Weißwein funktioniert, geht auch bei der Maischegärung der Rotweine. Mit eigenen Hefen, ohne Zusätze gären sie langsam. In ihrem eigenen Tempo. So tritt der individuelle Charakter jedes Weins zu Tage und die Weine gewinnen an Feinheit und Tiefe. An der Feinheit und der Finesse der Pinots zu feilen ist eh meine größte Leidenschaft – hier bin ich der Tüftler und denke, das kann immer noch besser werden.“
„Unser Weingut gibt es seit dem Jahr 2001. Es war mein erster Jahrgang. Das Weingut ist entstanden auf der Basis des landwirtschaftlichen Gemischtbetriebes unserer Eltern, die neben Obst auch Fasswein produzierten. Ich hatte da keine Lust drauf, deshalb habe ich begonnen, den Betrieb neu auszurichten. Mit aller Konsequenz: Weinberge wurden verkauft, getauscht und wann immer möglich in besten Lagen von Kallstadt oder Ungstein gekauft oder gepachtet. Holzfässer wurden angeschafft. Wir hatten in den sehr warmen Lagen Freinsheims schon Mitte der 1990er Cabernet und Merlot gepflanzt – Grundlage für die späteren Weine vom KREUZ. Die Erträge wurden runtergefahren, sehr zum Leidwesen der Eltern und ab da ein Dauerthema in unseren Diskussionen.“